Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Burgheim
Am 14.11.1869 wurde Burgheim von einem Großbrand heimgesucht, dem die ganze Rainer Straße mit 15 Gebäuden zum Opfer fiel. Machtlos waren damals die Gemeindebürger dem wütenden Element ausgeliefert.
Nach dem Wiederaufbau der Gebäude schlossen sich am 10. Oktober 1876 unter Leitung des Bürgermeisters Heinrich 56 wackere Männer zusammen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr.aus dem Stammbuch der Freiwilligen Feuerwehr Burgheim
Gründung und erster Übungsbetrieb
Gegründet am 1.10.1876 unter der Leitung des Bürgermeisters Georg Heinrich, der auch zugleich den Posten des ersten Vorstandes übernahm, war die Aufgabe der frisch gebackenen Führungsmannschaft unter Kommandant Christian Divora zunächst die Ausbildung einer Mannschaft, um ähnliche Katastrophen wie die des 14.11.1869 zu verhindern.
Bereits 1878 wurden regelmäßig Mannschaftsversammlungen sowie Feuerwehrübungen abgehalten.
Im Jahr 1903 wurde diese Praxis durch einen regelmäßigen Übungsplan mit 4 Pflichtübungen pro Jahr eingeführt. Dieser wurde später auf 6 Übungen pro Jahr erweitert. Bereits zu dieser Zeit wurden Strafgelder für das Nichterscheinen bei Übungen eingezogen.
Die technische Ausstattung und die aktive Wehr
Von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg
Zur Brandbekämpfung stand ab Juli 1879 eine handbetriebene Löschmaschine zur Verfügung. Diese wurde im April 1897 durch eine weitere Löschmaschine ergänzt. Für Brandbekämpfung in höheren Lagen schaffte die Feuerwehr im Jahr 1909 eine fahrbare Schubleiter an.
Erst im Jahr 1934 wurde die erste motorbetriebene Spritze der Marke Magirus Goliath III in Betrieb genommen.
Während des zweiten Weltkrieges wurden der Feuerwehr zwei Tragkraftspritzen TS 8/8 der Wehrmacht zur Verfügung gestellt.
Nachkriegszeit bis heute
Die technische Entwicklung nach 1945 stand ganz im Zeichen der motorisierten Löschfahrzeuge. Diese ersetzten Stück für Stück die klassischen Handpumpen und Tragkraftspritzen.
Zu Beginn dieser Entwicklung stand die Übernahme des Kreisfeuerwehrautos „LF 15“, ein auf einem Mercedes-Fahrgestell stehendes Fahrzeug mit Heckpumpe und einer Pumpleistung von 1500 Liter pro Minute, durch die Feuerwehr Burgheim angesichts des 75jährigen Jubiläums im Jahr 1950. Sieben Jahre später ging dieses Fahrzeug in den vollständigen Besitz der Gemeinde über.
1957 wurde eine weitere Tragkraftspritze für die Feuerwehr beschafft.
Von Anfang an führend zeigte sich die Freiwillige Feuerwehr Burgheim im Bereich der Leistungsabzeichen. Bereits im Jahr 1962 legten zwei Gruppen der Feuerwehr Burgheim unter den Ausbildern Rudolf Zedler und Josef Kölz als erste im Landkreis Neuburg/Donau erfolgreich das Leistungsabzeichen „Wasser“ der Stufe Bronze ab.
Im Jahr 1969 wurde das mittlerweile 40 Jahre alte LF 15 durch ein LF 8 (Magirus Aufbau auf Opel Blitz-Fahrgestell) mit Vorbaupumpe und 800 l/min Pumpleistung ersetzt.
Auch im Bereich der Damenfeuerwehr nahm die Freiwillige Feuerwehr Burgheim eine Vorreiterrolle ein. Bereits am 10.10.1976 legte unter Kommandant und Ausbilder Hermann Bergmüller die erste Damengruppe der Feuerwehr Burgheim (Sieglinde Schmid, Margit Hugl, Pauline Feurer, Edith Karmann, Renate Messner, Helene Bansmann, Brigitte Roßmann, Inge Habermayr, Erika Hofbauer) die Leistungsprüfung „Wasser“ der Stufe Bronze erfolgreich ab.
Bereits im Jahr 1980 wurde auch dieses Fahrzeug durch ein weiteres Löschgruppenfahrzeug der Baureihe „LF 16“ ersetzt. Dieses Fahrzeug der Marke Ziegler auf Mercedes-Fahrgestell hat eine Pumpleistung von 1600 Litern pro Minute und führt einen Vorrat von 800 l Löschwasser mit sich.
Ebenfalls im Jahr 1980 beschloss Kommandant und Kreisjugendwart Hermann Bergmüller die Einrichtung der Jugendfeuerwehr Burgheim. Diese legte am 26.7.1980 als erste Jugendgruppe im Landkreis erfolgreich das Bayerische Jugendleistungsabzeichen ab.
Die Größe des im Jahr 1980 erworbenen Fahrzeuges machte jedoch eine andere strukturelle Änderung der Feuerwehr nötig: da das Fahrzeug nicht mehr in das alte Feuerwehrhaus passte, wurde ein neues Gerätehaus mit 4 Stellplätzen, Schlauchtrockenturm und Schulungsräumen errichtet und am 3. Juli 1983 eingeweiht.
Um auch weiterhin für Brandbekämpfung in hohen Lagen und zur Personenrettung gerüstet zu sein, wurde 1988 eine gebrauchte Anhängeleiter Typ „AL 18“ mit 18m Steighöhe erworben.
1988 wurde der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Burgheim um ein weiteres Fahrzeug erweitert. Nach langen Verhandlungen konnten sich Feuerwehr und Gemeinde auf die Neuanschaffung eines LF 8 einigen. Dieses Fahrzeug (Ziegler-Aufbau auf Mercedes-Fahrgestell) mit einer Vorbaupumpe mit 800 l/min Pumpleistung und schwerem Atemschutz wurde am 19.6.1988 geweiht.
Auch im Bereich der Jugendfeuerwehr ergaben sich Neuerungen. So führte der Jugendwart Josef Kimmerling 1991, 11 Jahre nach Gründung der ersten Jugendgruppe, auch für die Jugendlichen regelmäßige Monatsübungen außerhalb der Abzeichenübungen ein. Durch die gestiegene Anzahl an Jugendlichen wurde es im Jahr 1996 nötig, die Betreuung der Jugendgruppe, die als erste im Landkreis Jugendliche beiderlei Geschlechts umfasste, auf zwei Jugendwarte zu verteilen.
Ebenfalls im Jahr 1991 bewies die Feuerwehr Burgheim ihre Pionierrolle im Landkreis. Als erste Gruppe im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen legte eine Gruppe Feuerwehrdienstleistender (Hermann Bergmüller, Josef Landes, Michael Fischer, Vitus Förg, Gerhard Vogl, Max-Josef Auernhammer, Ulrich Feldbauer, Josef Kimmerling und Reinhold Diepold) unter Kommandant und Gruppenführer Hermann Bergmüller erfolgreich das neu geschaffene Leistungsabzeichen „Technische Hilfeleistung“ am 9.11.1991 ab.
1998 beschaffte die Feuerwehr aus Eigenmitteln einen gebrauchten VW T4 Pritschenwagen, der seitdem als Mehrzweckfahrzeug (MZF) für Verein und aktive Wehr im Einsatz ist.
Im Jahr 2006 schließlich wurde der Fuhrpark auf 4 Fahrzeuge erhöht, zur weiteren Unterstützung bei der Brandbekämpfung wurde ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 der Firma Ziegler auf MAN-Fahrgestell mit schwerem Atemschutz, 600l Wassertank und eingebauter Heckpumpe angeschafft.
Im gleichen Jahr wurde der schwere Atemschutz aus dem Fahrzeug LF 8 entfernt. Im Gegenzug wurde dieses Fahrzeug mit dem leistungsstärksten hydraulischen Rettungssatz der Feuerwehr ausgestattet und dient nun als Hauptfahrzeug für Technische Hilfeleistung.
Um dem technischen Fortschritt Rechnung zu tragen, wurde im Jahr 2014 das Feuerwehrhaus in der Georgistraße erweitert und umgebaut. Hierbei wurde unter anderem der Schulungsraum, der Jugendraum und das Floriansstüberl neu gestaltet, sowie vollelektrische Tore und eine automatisierte Schlauchwasch- und Pflegeanlage installiert.
Im Juli 2016 erfolgte der Beschluss der Marktgemeinde Burgheim, das betagte Löschfahrzeug LF 16 durch ein neues Fahrzeug des Typs HLF (Hilfeleistungs-Löschgruppen-Fahrzeug) 20 zu ersetzen.
Am 07. Mai 2017 erfolgte die feierliche Einweihung und Übergabe des neuen Fahrzeugs an die Freiwillige Feuerwehr.
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